Haltung und Aufzucht des Jemenchamäleon
 
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Die Aufzucht der Jungtiere:

Da ich ja keinerlei Erfahrung hatte mit der Pflege und Aufzucht von Chamäleons besorgte ich mir erstmal etwas Fachliteratur, was gar nicht so einfach war, da es nicht besonders viele Bücher gibt, die sich mit diesem Thema befassen, wurde dann aber doch fündig.

Fütterung: In den ersten Wochen fütterte ich die Jungetiere zwei mal täglich mit Fruchtfliegen (Drosophila). Pro Fütterung pro Tier kann man schon 20 bis 30 Fliegen geben, man sieht ja wieviel Sie fressen und man kann guten Gewissens so viel füttern, wie sie möchten. Man bekommt Fruchtfliegen eigentlich in jedem guten Zoogeschäft. Diese gibt man zuerst in einen kleinen Behälter z.B. eine Filmdose mit etwas Vitaminpulver um die Fliegen zu bestäuben. Gerade bei Jungtieren ist es besonders wichtig, dass das Futter immer bestäubt wird vor dem verfüttern. Vitaminmangel kann zu Missbildungen und Krankheiten führen und somit zum Tod. Denn ein krankes Chamäleon ist meistens ein totes Chamäleon, da sich die meisten Tierärzte wohl eher weniger auskennen und die Tiere Fehler in der Haltung selten verzeihen.

Wasser: Es ist äußerst wichtig auf eine ausreichende Wassergabe zu achten! Mit einem separatem Pflanzensprüher, der auschließlich zum Wasser sprühen verwendet wird, lässt sich dies am eifachsten bewerkstelligen. Einfach zwei mal am Tag die Scheiben des Terrariums etwas besprühen. Zusätzlich kann man die Tiere, wenn sie etwas älter sind, versuchen mit einer Pipette zu tränken, wie bei adulten Chamäleons. Mein Weibchen macht das nur zu gern. Man kann sie jeden Tag tränken und meistens ist sie dann auch immer sehr durstig. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte so um die 60 bis 70 % betragen. Denn wenn die Luftfeuchte zu niedrig ist, verlieren sie zu viel Wasser über die Haut und müssen mehr trinken, wobei das Trinken immer ein kleines Problem bleibt bei Chamäleons, da sie nicht aus stehendem Wasser trinken, sondern am liebsten in Tropfen-Form von Blättern und Scheiben. Auch eignen sich kleine Zimmerbrunnen oder kleine Wasserfälle sehr gut. Ich habe in mein Terrarium aus PU - Schaum einen Wasserfall gebaut.

Temperatur: Man sollte auch stets die Temperatur sehr genau nehmen. So darf sie auch nachts die nie unter 18° C absinken. Tagsüber sollte die sie im oberen Teil des Terrariums ca. 30° C bis max. 35° C betragen. So sollten z.B. die 35° C unter einem Strahler erreicht werden. Ist den Chamäleons kalt, dann klettern sie unter den Strahler um sich zu wärmen. Im unteren Teil sollte die Temperatur 24 bis 26° C betragen.

Licht: Das Licht spielt bei der Haltung und Aufzucht von Chamäleons ebenfalls eine grosse Rolle. Man sollte im Terrarium unbedingt eine spezielle Reptilien UV-Neonlampe anbringen. Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen in Zoofachgeschäften. UV-Strahlung trägt zum Wachstum und Wohlbefinden der Chamäleons bei.

Verbreitung: Das eigentliche Verbreitungsgebiet der Jemenchmäleons ist der Südwesten der Arabischen Halbwüste, von der Asir-Provinz Saudi-Arabiens bis in die Gegend von Aden im Jemen. Sehr häufig kommt die Art in einem vegetationsreichen, von über 3000 m hohen Bergzügen umgebenen Hochtal im Raum Taizz / Ibb im Süden des Jemens vor. Dort herrscht ein tropisches bis subtropisches Klima mit 2000 mm Niederschlag im Jahr, und somit wohl wesentlich feuchter als man denkt, wenn man Arabische Halbwüste hört.

Haltung adulter Chamäleons:

Futter: Da die Jungtiere sehr viel fressen und dadurch schnell wachsen, muss man die Nahrung umstellen, da die Fliegen irgendwann zu klein als Futter sind. Schon nach zwei bis drei Monaten nach dem Schlupf, kann man anfangen Micro Heimchen zu füttern. Diese sind dann mit ihren 0,8 bis 1 Zentimeter optimal als Nahrung. Mit zunehmendem Alter muss man die Vitaminpulverzugaben reduzieren. Das erste Jahr habe ich eigentlich bei jeder Fütterung Vitaminpulver verwendet. Danach nur noch ein bis zwei mal die Woche.

Abwechslung in der Fütterung: Mit zunehmender Grösse kann das Futter immer grösser und vielseitiger werden. Man kann dann Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Mehlwürmer, Fliegen, Schaben, Hausspinnen und eigentlich fast alle Insekten verfüttern bishin zu Mäusebabys. Ich verwende zur täglichen Fütterung fast ausschließlich Wüstenheuschrecken in ausgewachsener oder im letzten Larvenstadium befindlicher Grösse. Auch habe ich gelesen, dass manche Chamäleons Früchte wie Bananen, Erdbeeren, Kirschen und ähnliches fressen. Allerdings haben meine sowas noch nie gefressen.

Bepflanzung: Was in jedes Terrarium gehört, ist auf jeden Fall ein Ficus Benjamini, eine handelsübliche Zimmerpflanze. Die Tiere fressen gerne die Blätter, vor allem dann, wenn man sie mit Wasser besprüht hat. Man sollte aber keine giftigen Grünpflanzen wie z.B. Efeu verwenden. Auch fördern echte Pflanzen das Klima im Terrarium und so sollte man nicht zu viele künstliche verwenden werden, wobei diese wiederum durch ihre lange Halbarkeit sich sehr gut eignen. Einfach einmal Tag den Ficus nass sprühen, dann hat das Tier auch gleich was zum trinken.

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